Rückblick

06.06.2018

Unbestimmt verspätet ...

stand auf der Anzeige im Bahnhof Goslar, als wir mit 2 Stunden Verspätung dort eintrafen.
Dabei hatte zunächst alles planmäßig begonnen. Menden und Fröndenberg wurden pünktlich verlassen. Aber in Schwerte Ost begann der Schlamassel. Hier mussten wir gut 10 Minuten auf eine verspätete Regionalbahn warten. Damit waren wir aus dem "Takt". Da an der Hauptbahn in Richtung Minden gleich mehrere Gleisbaustellen waren, kamen wir jetzt nur noch im "Stop and go" durch. Durch die häufigen Anfahrten verbrauchte die Schnellzugdampflok zudem deutlich mehr Wasser als berechnet. Der Bahnhof Minden wurde schließlich mit rund 30 Minuten Verspätung erreicht. Wir hofften, durch rasches Wassernehmen Verspätung aufzuholen. Schnell wurden Schläuche verlegt und Wasser plätscherte in den Tender. Obwohl der Hydrant wenige Tage zuvor kontrolliert wurde, hatte der Hydrant kaum Druck. Schnell war klar, dass wir hier die benötigten 28 cbm nicht bekommen würden. Im Hintergrund liefen jetzt die Telefondrähte heiß. Zunächst wurde mit der Feuerwehrleitstelle Minden und dann mit der Feuerwehrleitstelle Schaumburg telefoniert. Alle waren unglaublich freundlich und hilfsbereit. Schließlich hatten wir die Feuerwehr Haste in der Leitung, die sofort bereit waren uns zu helfen. Großartig, die Fahrt war gerettet! Schnell wurden die Schläuche aufgerollt und weiter ging es nach Haste. Hier hatte unterdessen die freiwillige Feuerwehr alles für eine rasche Betankung vorbereitet. Die Feuerwehrmänner wurden immer wieder von unseren lieben Fahrgästen mit Applaus bedacht. Es herrschte eine tolle Stimmung. Die Feuerwehr Haste erklärte sich sofort bereit, uns auch auf dem Rückweg zu helfen. So wurde der für Minden geplante Wasserhalt ad hoc nach Haste vorverlegt! Klasse!
Die Weiterfahrt in Richtung Goslar verlief dann ohne Probleme, die 01 519 der Eisenbahnfreunde Zollernbahn e. V. aus Rottweil lief wieder wie ein Schweizer Uhrwerk.
In Goslar angekommen verließen unsere Fahrgäste rasch den Westfalendampf-Sonderzug in Richtung Innenstadt. Anstatt 6 betrug der Aufenthalt nur 4 Stunden.
Unterdessen fuhren wir weiter in Richtung Oker, wo der Zug abgestellt und für die Rückfahrt vorbereitet wurde.
Die Dampflok fuhr weiter nach Bad Harzburg, dann nach Vienenburg und kann gedreht in Oker wieder an. Hier wurde der stolze Renner bekohlt und abgeschmiert. Es gelang uns gerade noch rechtzeitig die 01 mit Wasser zu versorgen. Pünktlich verließen wir Oker in Richtung Goslar. Dieser Streckenabschnitt ist besonders steil aber die 01 519 hatte keine Mühe mit der kleinen "Bergetappe". Mit Applaus wurden wir in Goslar von unseren Fahrgästen empfangen.
Nun begann der Rückweg. Zunächst fast pünktlich. Da es sehr heiß war, waren an der Vorharzstrecke wieder einmal einige Bahnübergänge gestört. Oft mussten wir daher anhalten und den Bahnübergang sichern. Ab Hildesheim gab es dann aber keine Probleme mehr. In Haste wurde wieder die Dampflok mit Wasser versorgt. Die großartige Feuerwehr hatte alles perfekt vorbereitet. Weiter ging es in Richtung Minden, wo die ersten Fahrgäste ausstiegen. Fast pünktlich wurde schließlich Menden erreicht, wo die letzten Fahrgäste grinsend den Zug verließen.
Das Lokpersonal und wir Westfalendampfer waren völlig fertig, schließlich hatten wir durch die große Verspätung keine Pause bekommen. Dennoch waren wir sehr zufrieden, dass die Fahrt nach dem Desaster in Minden noch ein so gutes Ende gefunden hat.

Wir bedanken uns zunächst gaaaanz herzlich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Haste, die unsere Fahrt gerettet hat.

Dann bedanken wir uns bei unseren Fahrgästen für die Geduld und für die vielen tollen Gespräche.

Und schließlich bedanken wir uns bei der großartigen Lokmannschaft um die 01 519 für ihr Engagement.

Eine Fahrt, die wir alle so schnell nicht vergessen werden.

Das war der 3. Streich ...

Wie es unseren Fahrgästen gefallen hat, entnehmen Sie bitte unserem
Gästebuch.

Vielen Dank für die zahlreichen Fotos die wir von der Fahrt erhalten haben.


Impressionen

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